Natur des Jahres

 

Schwarzspecht, Vogel des Jahres 1988

Der Schwarzspecht (Dryocopus martius) wurde -als im Jahre 1981 vom Waldsterben zumindest in der Öffentlichkeit, kaum die Rede war - zum Vogel des Jahres erklärt.
Er ist mit einer Körperlänge von 40-46 cm und einer Flügelspannweite von 67-73 cm der größte einheimische Specht. Die Männchen haben einen deutlich rot gefärbten Scheitel oder eine rote Kappe von der Stirn bis zum Nacken. Bei den Weibchen ist nur ein roter Nackenfleck sichtbar.  

Der Schnabel ist besonders kräftig und ist dolchartig geformt und weist eine weißgelbliche Färbung auf. Wie andere Spechte auch, helfen beim Klettern die besonders widerstandsfähigen Schwanzfedern als Stützen. Sein Ruf ist seltener zu hören als sein lautes Trommeln, das er mit Schnabelhieben auf trockenen Baumstämmen erzeugt.

Der Schwarzspecht kann unter günstigen Umständen in der Natur ein Alter von bis zu 10 Jahren erreichen. Der Schwarzspecht bevorzugt geschlossenen Hochwäldern mit Buche, Fichte oder Kiefer und ist auch im Groß-Zimmerner Wald anzutreffen. Die Nisthöhle befindet sich meist in einer Höhe zwischen vier und 15 Metern und wird vor allem in Buchen angelegt. Von den bundesweit ca. 28000 - 44000 Brutpaaren leben ungefähr 1500 bis 2000 in Hessen, also nicht wirklich viele Exemplare.
Der Schwarzspecht ernährt sich in erster Linie von Ameisen und holz-fressenden Insekten, die er mit seinem dolchartigen Schnabel erbeutet. Er fängt aber auch Insektenlarven in Baumstrümpfen und umgefallenen Baumstämmen. Seine Fraßspuren kann man leicht entdecken, da er morsche Baume regelrecht zerhackt und entrindet. Die Löcher sind oft länglich oder rechteckig, manchmal sind es lange Schlitze.

Der Schwarzspecht, ein Symbol für die auf Altholzbestände angewiesenen Tierarten, deren Fortbestand durch die moderne Waldbewirtschaftung gefährdet ist, ist ein Standvogel und kann auch im Winter in unserem Wald gesehen werden. Der Bestand ist in einigen Regionen gesichert, in anderen Regionen aber schon gefährdet. Trotz der Gefährdung in einigen Teilen Europas wird der Schwarzspecht in der Roten Liste der IUCN als "least concern" (nicht gefährdet) geführt.

   

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