Natur des Jahres

 

Kormoran, Vogel des Jahres 2010

Der Kormoran wurde zum "Vogel des Jahres" 2010 gewählt, da der bei uns fast ausgestorbene Kormoran nach seiner Rückkehr an deutsche Seen und Küsten wieder zu Tausenden geschossen und vertrieben wird.

Dabei werden sogar Forderung laut, den Abschuss selbst an den Brutstätten zu erlauben. Auch die Zerstörung der Gelege, sogar in Schutzgebieten, die eigentlich der Natur als Ruhezone dienen sollen, wird angestrebt und ist teilweise schon durchgeführt worden. Auch an der Gersprenz wurden bereits Abschussgenehmigungen erteilt.

Ebenso wie andere Fisch fressende Vogelarten (Fischadler, Graureiher, Eisvogel) wurde der Kormoran als vermeintlicher Nahrungskonkurrent des Menschen früher bei uns massiv verfolgt. Im mitteleuropäischen Binnenland war die Art um 1920 praktisch ausgerottet. Die letzten Brutkolonien existierten in Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Die Wiederbesiedlung Deutschlands erfolgte langsam ab Mitte der 1940er Jahre ausgehend von Polen und Holland. Dort brütete der Kormoran noch in größeren Beständen.

 

Kormorane jagen hauptsächlich die Fische, die häufig und am leichtesten verfügbar sind, in deutschen Binnenseen sind dies überwiegend die häufig in großen Schwärmen auftretenden Weißfische. An Fließgewässern mit höherer Strömungsgeschwindigkeit können neben Karpfenfischen auch Forellenfische und die Äsche einen Teil der Nahrung bilden.

 


Im Flug ist der Kormoran leicht zu erkennen, da er wie ein schwarzes Kreuz aussieht; er fliegt auch in Formation (oben fliegende Kormorane über dem Reinheimer Teich)
 
Ein Kormoran am Reinheimer Teich beim Trocknen seines Gefieders. Anders als bei Enten ist das Gefieder des Kormorans nicht Wasser abweisend und muss daher nach jedem Tauchgang getrocknet werden. Dies geschieht entweder im Flug oder wedelnd und fächelnd am Boden (siehe links). Dadurch ist das Körpergewicht eines nassen Vogels ist dem spezifischen Gewicht des Wassers fast gleich und das Tauchen weniger anstrengend.

 

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