Storchengeschichte 2003

 

Seit vielen Jahren gibt es im Jahr 2003 zum zweiten mal wieder Storchennachwuchs in Groß-Zimmern.
 
Dieses Jahr kehrten die Störche schon sehr früh in unsere Breiten zurück. Zum ersten Mal wurde ein männlicher Storch am 23. Februar in der Nähe des Storchenständers bei Klein-Zimmern gesichtet. Zur selben Zeit tauchte auch ein Storchenmännchen in Münster auf. Häufig waren die Störche zu beobachten, wie sie hinter einem Traktor herliefen und im frisch umgepflügten Acker nach Nahrung suchten. Die Ankunft des Weibchens wurde Mitte März verzeichnet. Am 19.3.2003 sah man beide Störche oft zusammen und konnte davon ausgehen, dass es sich wirklich um ein paar handelte und dass eine Paarung bevorsteht. Dies machte auch das Balzverhalten deutlich.

Wir wissen übrigens nicht, ob es dasselbe Weibchen ist, das auch im letzten Jahr in Klein-Zimmern für Nachwuchs sorgte. Sicher ist aber, dass der männliche Storch – er ist beringt – unser Storch vom letzten Jahr ist. Er stammt ursprünglich aus Groß-Rohrheim und ist mit seinen 3 Jahren ein recht junger Storchenvater.

Ende Juni trainieren die Jungstörche ihre Flugmuskulatur.


Am 20. Mai konnten wir zum ersten Mal die beiden Jungstörche fotografieren. Sie schauen gerade so über den Rand des Nestes.
In den 30er Jahren gab es in Deutschland noch 9000 Brutpaare, heute nur noch ca. 4300. Absoluter Tiefpunkt war das Jahr 1988 mit nur 2950 Brutpaaren. Die Qualität der Lebensräume der Weißstörche spielt dabei eine wichtige Rolle. Überall dort, wo die Wiesen intensiv landwirtschaftlich genutzt werden, bietet sich dem Storch ein zu geringes Nahrungsangebot. Zu wenig Nahrung bedeutet, dass keine Jungen aufgezogen werden können. Je stickstoffbelasteter die Grünflächen sind, desto geringer ist die Fortpflanzungsrate der Störche. Nötig sind Überschwemmungsflächen mit weinig bewirtschaftetem Grünland. Fast 60% der deutschen Störche brüten in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Aber auch in Hessen geht es aufwärts, denn immer mehr Störche brüten hier. Neueste Untersuchungen haben ergeben, dass Storche -anders als andere Zugvögel- sich keine Fettreserven für den Zug ins Winterquartier nach Südafrika zulegen. Sie nutzen ihre Fähigkeit, lange Strecken im Gleitflug zu absolvieren. Dazwischen legen sie Ruhepausen in geeigneten Gebieten ein, in denen dann Tausende von Störchen anzutreffen sind.