Viele Fraßspuren an Waldpflanzen und ihren Wurzeln können Aufschluss darüber geben, welche Tierarten im Wald lebt. So nagen beispielsweise bestimmte Mausarten an den Wurzeln, andere Mausarten aber auch Feldhase und Wildkaninchen knabbern direkt über dem Boden die Rinde ab.

Weiter oben schält das Rotwild die Rinde von Bäumen ab. Hirsche, die es allerdings bei uns hier nicht gibt, hinterlassen auch Spuren beim so genannten "Fegen". Darunter versteht man das Abstreifen der Basthaut nach der Fertigausbildung des Geweihs an Bäumen und Sträuchern. Dies hinterlässt deutliche Spuren in Form von abgeschabter Rinde.

Einfach zu erkennen ist die Fraßspur des bei uns wieder anzutreffenden Bibers, die deutlich an den Bäumen sichtbar ist.

Nagespuren von Eichhörnchen, Siebenschläfern sowie Hack- und Ringelspuren von Spechten lassen sich am ganzen Baum finden.

           
Eine ausgefaserte Zapfenspindel besagt, dass die Schuppen abgerissen wurden. Urheber: das Eichhörnchen.   Sind die Schuppen dicht und sauber über der Spindel abgenagt, war es die Maus.   Ist der Zapfen zerhackt und zerzaust und sind die Schuppen ausgedreht, so stammen die Spuren aus der Spechtschmiede.

Vom Eichhörnchen abgeknabberte Fichtenzweige

Spechtschmiede. Eingeklemmter Fichtenzapfen

Biberfrassspuren an der Gersprenz

Fraßspuren an Früchten

An den Früchten verraten typische Fraßspuren häufig die Tiere, die sich hier bedient haben. Einige Vogelarten interessieren sich nur für das Fruchtfleisch (z.B. Amseln), andere wie die Kernbeißer nur die Kerne.

Mit etwas Übung lassen sich an aufgebrochenen Haselnüssen und Eicheln die Verursacher feststellen.

 

Fraßspuren an Blättern und Zweigen

An Blättern und Zweigen fressen Insekten wie Miniermotten, Wollläuse, Gallmücken, Gallwespen und Galläuse. Aber auch Reh- und Rotwild fressen im Winter die Knospen von jungen Bäumen und Sträuchern.

Fraßspuren von gerissenen Tieren

Wenn Tiere andere Tiere fressen, bleiben charakteristische Überbleibsel zurück. Auch Gewölle, das sind die unverdaulichen Nahrungsbestandteile, die von Vögeln wieder ausgespuckt werden, geben Auskunft über die Arten.

 

Singdrosseln suchen sich geeignete Stellen wie Steine, Baumstümpfe oder andere harte Unterlagen aus, um dort Schnecken zu zertrümmern, um an das Fleisch zu gelangen. Diese Stellen nennt man Drosselschmiede.