Renaturierung Erbsenbach - Drei Jahre danach |
An diesem sommerlichen Samstagnachmittag erfuhren die Teilnehmer der Exkursion "Entwicklung Erbsenbach - 3 Jahre nach der Renaturierung" etliches über das Thema Wasserschutz, Wasserqualität und Wasserrahmen-Richtlinien. |
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Nach einführenden Erläuterungen zum Thema Wasserrahmen-Richtlinien und dem
aktuellen Stand hinsichtlich der hessischen Gewässer - es sind bisher
zu wenige Gewässerbereiche verbessert worden - gab es zunächst
eine Einführung und Projektvorstellung. Uwe Avemarie, der bei der Projektdurchführung wesentlich beteiligt war, übernahm die fachkundige Führung. Er erläuterte während des etwa 2,5 stündigen Spaziergangs entlang der Renaturierungsstrecke zwischen Nathan-Mattes-Weg und Kläranlage Gundernhausen die unterschiedlichen Eingriffe und Hintergründe. |
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Insbesondere wurden Themen wie Uferabbrüche, Seitenerosion, Verbreiterung, Verringerung der Abflussgeschwindigkeit, Aufgabelung oder Mäanderbildung, häufigere Überflutungen und Gehölzentwicklung angesprochen. An vielen Stellen konnte positive Entwicklungen im Vergleich zu den Vorjahren gezeigt werden. An anderen Punkten wurde über weitere Entwicklungsmöglichkeiten gesprochen und mögliche Maßnahmen diskutiert. Der neue Verlauf des Erbsenbachs wird begutachtet, das eingebrachte Totholz und einige kleine Inseln lassen neue Lebensräume entstehen. |
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Im Uferbereich entstanden Bereiche mit geringerer Strömung, an anderer Stelle gräbt sich der Erbsenbach eine Kurve ins Ufer, an der gegenüber liegenden Stelle lagern sich Sedimente (Steinchen, Lehm und Schlamm) ab und verwandeln so den Erbsenbach zunehmend in ein für viele Lebewesen interessantes Fließgewässer. Im Bild links ist ein natürlich entstandener Kolk zu sehen. Der Kolk ist eine kleine Vertiefung am Bachgrund, in der Fische Versteckmöglichkeiten finden. Auch im Winter, wenn das Gewässer einzufrieren droht, können Fische dort im tieferen Gewässer überleben. |
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Ein kurzer Blick unter einen Stein zeigt, dass sich einiges an Leben im Gewässer tummelt. Neben Bachflohkrebsen, Schnecken und Insektenlarven konnten Egel und sogar Fische beobachtet werden. Der Exkursionsleiter gibt eine kurze Einführung in das Saphrobiensystem. Mit Hilfe von Bioindikatoren lässt sich dadurch eine gute Aussage über die Gewässerqualität treffen, wobei auch Langzeiteffekte deutlich werden, die eine chemische Wasseranalyse nicht unbedingt aufzeigt. |
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Erbsenbach 2014 |
Erbsenbach 2012 |
Wasserstern und Brunnenkresse sind schon reichlich vorhanden und bieten neben Insektenlarven auch den Jungfischen gute Versteckmöglichkeiten. Am Ende der Veranstaltung betonte Avemarie noch einmal die gute Zusammenarbeit zwischen den Behörden und der Gemeinde Groß-Zimmern während des Projektes. Mit Spannung wird verfolgt, wie sich der Erbsenbach in den nächsten Jahren weiter entwickelt. |