"Von Ticos, Gallo Pinto und Motmot - Wenn Studenten durch COSTA RICA reisen...."

Die erste Veranstaltung im NABU Jahresprogramm startet in Groß-Zimmern traditionell mit einem Reisevortrag. In diesem Jahr wurde erstmals ein mittelamerikanisches Land besucht, nachdem die Besucher in den vergangenen Jahren viele Reiseeindrücke aus Afrika erhielten. Drei Wochen per Rucksack im Naturparadies Costa Rica, davon berichtete Yvonne Lücke aus Schaafheim, die mit einer Studentengruppe während einer Exkursion viele Stationen besuchte.

  Die beeindruckende Artenvielfalt in Costa Rica gab einen guten Übergang, um auf das Jahr 2010 als "Jahr der Biologischen Vielfalt" hinzuweisen.

"In Costa Rica hat man gemerkt, dass es wirtschaftlicher sein kann, den Regenwald zu schützen als diesen abzuholzen. Der Öko-Tourismus boomt und bringt über längere Zeit betrachtet mehr Einnahmen, als der einmalige Holzeinschlag. „Große Teile des Landes stehen unter Naturschutz, der Regenwald zieht immer mehr Besucher an, was wiederum die  Wirtschaft ankurbelt“, begann Yvonne Lücke ihren Reisebericht.
Angereichert mit Geschichten, die das Reisetagebuch schrieb vermittelten die Bilder den Reichtum an Pflanzen und Tieren.

Während angesichts der wunderschönen Pflanzenfotos -Orchideen standen sogar direkt am Straßenrand- einhellig Begeisterung geäußert wurde, rief die schwarz-rote Vogelspinne und die dazu passende Geschichte nicht bei allen Gästen die gleichen Gefühle hervor. Ungeteilte Zuneigung fanden aber wiederum die fotografierten Schmetterlinge. "Viele Schmetterlinge bei uns sind auch schön gefärbt", so Lücke, "aber in Costa Rica sind die Exemplare groß wie mein Handteller.
. Apropos Teller: Die landestypische Speise "Gallo Pinto" bestanden aus schwarzen Bohnen mit Reis, das namensgebende Hühnchen fehlt allerdings. Als besonders vielseitig und lecker beschrieb die Referentin die frischen Obstsäfte.

Farbenfrohe Fotos aus dem Lancaster Garten, der international bekannt ist für seine bemerkenswerten Epiphyten-Sammlungen (das sind Pflanzen, die sich einen Standortvorteil verschaffen, indem sie auf anderen Pflanzen wachsen um mehr Licht zu bekommen, im Urwald eine erfolgreiche Strategie) dokumentierten die erste Station nach der Ankunft in San Jose.
Als Gegensatz zu dem hektischen Treiben in der Hauptstadt folgten dann die Bilder vom Parque Nacional Braulio Carrillo, ein großer Nationalpark nördlich von Heredia, der zum Schutz der Tropenwälder geschaffen wurde.
Der Regenwald mit hundert Orchideenarten ist Lebensraum für viele Tier- und Vogelarten. "Beeindruckend", so Lücke, "wie viele verschiedene grüne Farbtöne im Park vorzufinden sind, dazu rauschen Wasserfälle und rote Blüten leuchten, um die Bestäuber auf sich aufmerksam zu machen".
Danach ging es weiter zur Biologischen Station "Alberto Manuel Brenes" in einem der üppigsten Nationalparks in Costa Rica auf einer Höhe von 700 bis 1500m. Für die nicht ganz schwindelfreie Referentin eine richtige Herausforderung, auf dem Rückweg von einer Tour einen Wasserfall hinunter zu klettern. Aber die schöne Natur rings herum mit Riesenfarnen und Regenwaldbäumen entschädigte für die Anstrengung.

Der prämontane Bergwald war ein weiteres Beispiel dafür, wie schön unberührte Natur ist. Ein Abstecher nach Arenal sorgte für eindrucksvolle Bilder des gleichnamigen Vulkanes, der noch aktiv ist.

Im Kontrast zur einfachen Unterkunft der letzten Station schloss sich ein Aufenthalt in der Biologischen Forschungsstation La Selva an.

Die Station wurde berühmt, als in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren europäische und US-amerikanische Forscher begannen, die Erforschung der sehr speziellen Lebensräume in den Baumkronen voranzutreiben.
 

Der Nationalpark Tapantí war die nächste Station. Der relativ große Nationalpark Tapantí im Talamanca-Gebirge beherbergt ebenfalls verschiedene Vegetationszonen bis in 3491 Meter Höhe mit einer enorm vielfältigen Flora und Fauna.

In San Vito stand ein Besuch des Wilson Botanical Garden auf dem Programm. Illustriert mit Bildern bekamen die Besucher genau erklärt, wie die Würgefeige einen Baum mit der Zeit komplett eingehen lässt.

Außerdem unternahm die Reisegruppe einen Abstecher zum Nationalpark "La Amistad", der zum größten Teil aus Regen- und Nebelwald besteht und in Costa Rica und Panamá liegt. Dort findet man einen der größten unveränderten, tropischen Wälder der Erde, der seit 1983 UNESCO-Biosphärenreservat ist.

Gegen Ende der Reise ging es noch nach Golfito. Mit einer Bootsfahrt wurden die unberührte Mangrovenwälder entlang der Meeresufer bestaunt.

Am Ende gab es viele Tipps für die Besucher, die ihre eigene Reise schon gebucht hatten und sich noch die letzten Informationen einholen wollten.